Vielen Ausbildern treibt das Thema Schweißen auch heute noch den Schweiß auf die Stirn. Denn wenn junge Leute im Rahmen ihrer technischen Berufsausbildung erstmals ein Schweißgerät bedienen lernen, gilt es, ein waches Auge zu haben. Schweißen ist, je nach Verfahren, stets mit starken Elektroströmen, Gasen, starker Licht- und Wärmeentwicklung oder auch flüssigen Metallspritzern verbunden. Zur Vermeidung vor Unfällen sind daher umfangreiche Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig.
Im Mainsite-Ausbildungszentrum setzt man bei der Schweißausbildung zur Erlernung der Grundfertigkeiten auf einen modernen digitalen Schweißsimulator. Mit diesem Gerät lassen sich verschiedene Schweißmethoden wie WIG-, MAG- oder Lichtbogenschweißen gefahrlos virtuell darstellen, ohne dass Arbeitsschutzmaßnahmen erforderlich sind, denn Hitze, Gase oder Metallspritzer entstehen dabei nicht. Auch Schweißmaterial wie Elektroden, Stahl oder Gase werden nicht verbraucht.
Das Gerät lässt sich an jedem beliebigen Ort betreiben, vorausgesetzt, man hat eine Steckdose. Über einen Helm mit eingebauter Datenbrille nimmt der Bediener ein virtuelles Bild wahr, das dem Blick durch einen Schweißschild originalgetreu entspricht. Im Helm eingebaute Sensoren erfassen die Blickrichtung und sowie die Körperhaltung. Die eigentliche Simulation des Schweißvorgangs erfolgt an einem Simulationswerkstück, das mit maschinenlesbaren Symbolen ausgestattet ist. Anhand dieser Symbole erkennt der virtuelle Schweißkopf seine Position im Raum und überträgt sie an den Simulator. Startet der Proband den virtuellen Schweißvorgang, erzeugt die Datenbrille ein authentisches Bild, als würde er einen echten Schweißvorgang durchführen. Die Anlage simuliert das Entstehen der Schweißnaht und auch die beim Schweißen entstehenden Lichtblitze samt der typischen Geräusche. Auf einem angeschlossenen Monitor kann der Ausbilder genau mitverfolgen, wie die virtuelle Schweißnaht real ausfallen würde und bei Bedarf Hilfestellungen geben. Je nach den voreingestellten Parametern wie z.B. Haltung des Schweißkopfs, Schweißgeschwindigkeit, Schweißrichtung und Exaktheit der Ausführung bewertet der Simulator das Schweißergebnis.
Mainsite-Ausbilder Johannes Bittner ist von der neuen digitalen Schulungsmethode begeistert: „Die digitale Schweißsimulation ist so realitätsnah, dass die Auszubildenden nach kurzer Zeit die Handfertigkeiten spielerisch erlernen. Grundlagen und Funktionsweisen können wesentlich einfacher und effektiver vermittelt werden – ganz ohne Risiko. Dank der verschiedenen Programme lassen sich unterschiedlichste Schweißgeometrien, verschiedene Schweißverfahren und Materialien in variablen Schwierigkeitsgraden simulieren und das Ergebnis liegt sofort vor. Natürlich kann dies das echte Schweißen nicht ersetzen, aber es hat sich gezeigt, dass nach dem Training am Simulator das echte Schweißen deutlich leichter fällt und bessere Ergebnisse erzielt werden“.