Zur Schaffung von Arbeitsplätzen entschied die Königlich Bayerische Staatsregierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Ansiedlung eines Industriebetriebs am bayerischen Untermain. Noch vor dem Bauende schlug am 19. März 1924 mit dem ersten Anspinnen eines Viscosefadens die Geburtsstunde des heutigen Industrie Center Obernburg (ICO).
Ein Zeitzeuge hielt den historischen Augenblick wie folgt fest: „Gegen 11 Uhr erschien in der Spinnerei der Werksleiter Dr. Conrad Herrmann zur Eröffnung des feierlichen Spinnzeremoniells. An Maschine 1 sollte der erste Faden vom Stapel laufen. Alle waren fieberhaft gespannt. Plötzlich sah ich, wie sich ein gelbweißlicher „Wurstbendel“ auf der oberen Spule aufwickelte. Dr. Hermann wurde mit Innovationen überschüttet; das Händedrücken wollte kein Ende nehmen“.
Heute – 100 Jahre später – ist das ICO Europas größter Chemiefaserstandort und zählt zu den größten Industrieparks Bayerns. Unternehmen wie ENKA, Cordenka und Indorama Ventures Mobility entwickeln und produzieren am Standort technische Fasern für die Textil- und Automobilindustrie. Wenn Sie heute in ein Auto steigen, dann „erfahren“ Sie diese Geschichte buchstäblich selbst. Denn ob moderne Pneus, Sicherheitsgurte oder Airbags – überall steckt auch ein bisschen „Obernburg“ mit drin.
100 Jahre erfolgreiche Industriegeschichte gelingt nur gemeinsam. Deshalb gratulieren wir an diesem besonderen Tag ganz herzlich unseren Standortunternehmen.